Konzept

Unsere Ziele

Unser pädagogischer Ansatz ist auf der einen Seite getragen von dem Gedanken, dass Freiheit die Geborgenheit in den größtmöglichen Grenzen bedeutet. Auf der anderen Seite ist uns ganz wichtig, dass die Grundlage unserer Haltung den Kindern gegenüber, die bedingungslose Liebe zu ihnen bildet. Alle unsere Arbeit soll gezielt dazu beitragen, dass die Kinder zu verantwortungsvollen, selbständigen und leistungsbereiten Persönlichkeiten heranwachsen.

Wir sehen das so, dass die Kinder im Prinzip schon alles mitbringen, dass sie das Geschenk ihrer Anlagen und Begabungen aber auspacken müssen. Dazu möchten wir ihnen in jeder Hinsicht die beste Hilfestellung geben, wobei die Kinder, wenn irgend möglich bei der Gestaltung ihres Alltags mitwirken sollen. (Partizipation)

Mit unserer Arbeit verstehen wir uns auch als Gegengewicht zur Mediengesellschaft, die die Kinder durch eine massive Reizüberflutung zu gehorsamen, kritiklosen Konsumenten erziehen will.

Zeiten

Die Kinder werden bei uns von Montag bis Freitag zwischen 7:00 Uhr und 15:00 Uhr betreut.

Sonderregelungen können wir, wenn irgendwie möglich, vereinbaren. Die Betreuungszeit muss mindestens 35 Stunden wöchentlich umfassen. Die Kosten werden, über das Jugendamt, von ihrer Kommune übernommen. Sie entsprechen den Kosten einer Kita. Genau geregelt wird das von einem Betreuungsvertrag, den wir gemeinsam schließen. Für unser gemeinsames Leben in der Gruppe ist es wichtig, dass die Kinder zu den verabredeten Zeiten gebracht und abgeholt werden.

Eingewöhnung

Bevor die Kinder den ganzen Tag zu uns kommen, führen wir sie zusammen mit den Eltern behutsam an diesen einschneidenden Wechsel heran. Dieser Prozess braucht Zeit und kann, wenn nötig, bis zu drei Wochen dauern. Das ist wichtig, um die Entwicklung des Kindes nicht durch einen harten Übergang zu bremsen. Wie das genau vor sich geht, besprechen wir dann im Detail. Die Methode, nach der wir vorgehen, kennt man unter „Berliner Modell”. Das hat sich über viele Jahre gut bewährt. Auch für den Abschied planen wir einen weichen Übergang zur nächsten Lebensphase der Kinder.

Unser Programm

In allem Handeln an und mit den Kindern versuchen wir die vier Bildungsbereiche im Auge zu behalten und ausgewogen zu fördern:

Bewegung lernen die Kinder bei den täglichen Besuchen im Wald, auf dem Spielplatz und beim Spiel auf der abgesperrten Straße. Hier erfahren sie ihren Körper beim Klettern, Laufen im Gelände, Springen, Rutschen, Balancieren, Radfahren. Allein das spielerische Laufen auf den unebenen Untergründen im Wald bewirkt bei den Kindern in kürzester Zeit einen spürbaren Entwicklungssprung, und dies nicht nur körperlich.
Auch in unseren Räumen haben wir viele Geräte, an denen die Kinder sich ausprobieren können. Es gibt u. a. verschiedene Schaukeln, eine Rutsche, ein Sprossengestell und eine große Kletterwand.

Sprache fördern wir nicht nur durch Bilderbücher und Spiele. Es werden vor allem zu jeder Gelegenheit Lieder gesungen, was die Sprachentwicklung, auch in Verbindung mit Harmonien und Rhythmik, auf eine höhere Ebene hebt.
Ein sehr wichtiges Element der Sprachbildung ist das interaktive Puppenspiel und das Erzähltheater. Auf diesem Gebiet bringen wir, aus dem professionellen Bereich, Erfahrung und gute Referenzen mit in unsere Arbeit ein. (brille Kindertheater, Witten). Hierzu kommen verschiedene Handpuppen und das Kamishibai zum Einsatz.
Ein großer Pluspunkt unserer gemeinsamen Teamarbeit ist darüber hinaus, dass die Kinder im sogenannten “Sprachbad” unserer Gespräche aufwachsen. Das heißt, dass nicht nur eine einzelne Person einseitig mit den Kindern auf deren Niveau kommuniziert, sondern dass die Kinder ständig den Austausch zwischen zwei Erwachsenen mitschneiden. Das ist eine sehr realistische Lernsituation, ähnlich wie im familiären Bereich.

Weil wir fast jeden Tag mit den Kindern durchschnittlich zwei Stunden draußen sind, nutzen wir die Zeit, um mit ihnen unsere Natur zu entdecken. Die Vogelstimmen und die Insekten unter dem Stein sind schnell entdeckt und können von den Kindern erkannt und zugeordnet werden. Die Physik des Wassers führt ihnen der kleine Bach ganz praktisch und fühlbar vor Augen.
Die Kinder lernen die Bäume und Sträucher in der Umgebung kennen, und jeder Gang durch Wiesen und Wälder wird unversehens zur Wildkräuterwanderung. Beim Sammeln von Kräutern lernen sie ihr Umfeld auf ganz neue Weise kennen. Sie sehen nicht mehr nur eine grüne Wiese, sondern können einzelne Pflanzen bestimmen und Kräuter am Geschmack unterscheiden. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell die Kinder die Details erfassen und anwenden können.
Dasselbe gilt für unsere Nahrung. Hier gehen wir mit den Kindern, die heute häufig normierte und plastikverpackte Ware kennen, direkt zum Erzeuger; Entweder im eigenen Garten oder beim Bauern über dem Tal. Gemeinsames Kochen bringt den Kindern unsere Esskultur behutsam nahe. Selbst gekochtes Essen schmeckt anders und wird vor allen Dingen auch gerne gegessen. Da verwandeln sich selbst einfache Zutaten zum Festessen, was auch entsprechend gefeiert wird. Apropos Feier: Geburtstage sind immer wieder ein Höhepunkt. Meistens sind es überhaupt die ersten, bewusst erlebten Geburtstage. Da feiern dann alle gerne mit.

Weil wir davon überzeugt sind, dass wir durch Spielen die Entwicklungsprozesse am besten fördern, bieten wir den Kindern so oft es geht die Gelegenheit dazu. Durch einfache Funktionsspiele wie Hüpfen, laufen, balancieren erproben die Kinder ihre Sinne und erweitern ständig ihre Geschicklichkeit. Wir leiten sie dazu an, durch die Lust an der Bewegung, ihre Welt spielerisch zu entdecken.
Im Spiel werden die Kleinen bei uns zu Konstrukteuren, die mit den angebotenen Materialien ihrer Fantasie in Rollenspielen freien Lauf lassen können. Das passiert oft im Wald, aber auch in unseren Räumen haben wir viele Angebote, die die Kreativität der Kinder fördern. Einiges davon haben wir selbst entwickelt und mit langlebigen und hochwertigen Materialien hergestellt.